Giai-Miniet – Hommage à ceux qui passent
Die „Figuren“ die ich male, sind ziemlich seltsam, eine Art mumifizierte Humanoide, selbst ihre Gesten scheinen erstarrt zu sein. Ich hatte das Glück, in den 80er Jahren ein Stipendium für einen mehrmonatigen Aufenthalt am Centre Français d’Égyptologie in Karnak-Luxor zu erhalten. Ich war ein Suchender. Meine Malerei hat sich dadurch tiefgreifend verändert, auch meine Fantasie hat sich verändert. Dieses große zweiteilige Bild ist typisch für die post-ägyptische Zeit. Uneben wie eine mineralische Wand, erhält es durch die Bühne und den begrenzten Raum ein theaterhaftes Aussehen, ohne Tiefe. „Hommage à ceux qui passent“, eine Hommage an diejenigen, die am anderen Ufer des Nils oder des Styx vorübergehen. Eine kleine Abbildung des Heiligen Bergs hängt wie eine Postkarte über der kleinen Kommode. Die blaue Linie am unteren Rand greift die Vorstellung vom Fluss als Grenze zwischen der Welt der Lebenden, der aufsteigenden Sonne, und der Welt der Toten, der untergehenden Sonne, auf. Die Kommode hat sieben Schubladen (ich mag diese symbolischen Zahlen: 3, 5, 7…). Eine kleine Mumie sieht ihre Seele auf ihren Füßen sitzen, ein Spiegel hängt bereit, uns unseren schlimmsten Feind, nämlich uns selbst, zu zeigen. An den Wänden sind geisterhafte Spuren zu sehen, nur ein wachsames Auge scheint deutlich. Dann der Stuhl aus transparentem Material: Wir haben solche Stühle zuhause; sie haben etwas Organisches, Matrizenhaftes, etwas von einem Uterus, ein wenig wie der Reichsapfel, mit dem wir Christus im Tympanon unserer Kathedralen sehen. Ein Mumienmann mit einer stark phallischen Silhouette sitzt dort und scheint dem vorbeiziehenden Wesen, halb Mensch, halb Monster, zu huldigen.
Zusätzliche Information
Künstlername | Marc Giai-Miniet |
---|---|
Technik-Material | Mischtechnik auf Sperrholz |
Abmessungen | [Höhe x Breite x Tiefe] 220 x 244 cm |
Interesse?
ARTLETonline
Harsewinkelgasse 21
48143 Münster
Tel.: +49 251 93259700
Mobil: +49 151 15675232
info@artlet.online