Tableaux Cachès- center
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Marc Giai-Miniet - Le souffle
Mischtechnik auf Sperrholz – 220 x 200 cm
Bei „Le souffle“ geht es offensichtlich um Luft, Verschmutzung und Atmung. Ein Wesen, eine Gestalt, die sehr an eine Maschine erinnert, scheint eine ballettartige Szene zu erleben, die sich um sie herum abspielt. Das große schwarze Phantom, das in meiner Arbeit immer wieder auftaucht, scheint ihm ein rosarotes Organ, vielleicht ein Gehirn, zu präsentieren, aber das Geschenk scheint keinen Gefallen zu finden. Saubere Luft wäre besser. Eigentlich ist dieses Bild eine Metapher, die über eine einfache Umweltbilanz hinausgeht. Ich wollte wahrscheinlich etwas politischer sein.
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Marc Giai-Miniet - La famille
Mischtechnik auf Sperrholz – 220 x 244 cm
La famille ist ein großes Bild, auf zwei Sperrholzplatten gemalt, wie ich es schon seit vielen, vielen Jahren mache. Dadurch sind Collagen möglich, und es kann mühelos dickflüssige Farbe aufgetragen werden. Dieses Bild markiert den Übergang in das Jahr 2000. Es wirft die Frage auf, was wir unseren Kindern hinterlassen. Zwei Silhouetten, wahrscheinlich mit Schutzmasken, stehen um einen Geist und ein „Kind“ – möglicherweise. Zu ihren Füßen liegt ein ganzer Haufen verklebter Gegenstände, Abfall, billiges Spielzeug, nutzlose und weggeworfene Überreste einer wachsenden Überflussgesellschaft. Um jedoch nicht völlig in der Angst vor einer Zukunft ohne Perspektiven zu versinken, spiegelt die Brille des Kindes eine glückliche, ländliche, grüne Landschaft wider. Jedoch kann ich nicht sagen, ob dieser glückliche Ausblick ein unerreichbares Ziel ist oder Teil einer endgültig verlorenen wehmütigen Erinnerung. Mir wäre eine farbenfrohe Zukunft lieber.
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Marc Giai-Miniet - Memoria materia prima est
Mischtechnik auf Sperrholz – 227 x 244 cm
Dieses große, aus zwei Teilen bestehende Bild ist eine Hommage an die Archive. Man erkennt hier, dass all die gesammelten und bewahrten individuellen oder kollektiven Erinnerungen all denen als eine Art Rohmaterial dienen, die aus diesem Nährboden eine neue, große und wohl überlegte Denkweise erschaffen wollen, um ganz wie die alchimistischen Philosophen der Vergangenheit aus einem sehr gewöhnlichen Material Gold herzustellen – geistiges Gold – oder aus einem rohen Stein einen Edelstein, der im Weltgebäude seinen Platz finden wird. Einige gespenstische Überreste bleiben.
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Martina Lückener - Schattenkrampf – Pont-Saint-Esprit
Kunststoff, Metall, Drahtseil – 230 x 170 x 5 cm
Die Motive zu den Schattenkrämpfen sind im Sommer 2019 bei einem interdisziplinären Workshop im Rahmen des Projektes «Ostbevern bioinspirativ» entstanden. Eine Gruppe BürgerwissenschaftlerInnen stellte das Krankheitsbild Ergtismus nach. Die künstlerische Leitung hatte Matina Lückener, der wissenschaftliche Input zum Thema Mutterkorn erfolgte durch die Wetfälische Wilhelms-Universität Münster.
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Tableaux Cachès - front
Marc Giai-Miniet - L'homme mouche
Mischtechnik auf Sperrholz – 122 x 190 cm
Dieses Bild hätte heißen müssen: „Der Mann, der fliegen wollte“. Ich spreche von dem Wunsch, sich zu erheben, seinen beschränkten Zustand zu überwinden, sich zu befreien, aus der mumifizierten menschlichen Zwangsjacke zu entkommen, um einen anderen Zustand zu erreichen, den irdischen Monstern zu entfliehen und der Schwerfälligkeit unserer Animalität zu entkommen. Aber wahrscheinlich liege ich falsch, denn mein Medium ist nur eine Fliege, und außerdem beobachtet ein gebührend qualifizierter Kontrolleur diesen Versuch sehr ernsthaft.
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Marc Giai-Miniet - Hommage à ceux qui passent
Mischtechnik auf Sperrholz – 220 x 244 cm
Die „Figuren“ die ich male, sind ziemlich seltsam, eine Art mumifizierte Humanoide, selbst ihre Gesten scheinen erstarrt zu sein. Ich hatte das Glück, in den 80er Jahren ein Stipendium für einen mehrmonatigen Aufenthalt am Centre Français d’Égyptologie in Karnak-Luxor zu erhalten. Ich war ein Suchender. Meine Malerei hat sich dadurch tiefgreifend verändert, auch meine Fantasie hat sich verändert. Dieses große zweiteilige Bild ist typisch für die post-ägyptische Zeit. Uneben wie eine mineralische Wand, erhält es durch die Bühne und den begrenzten Raum ein theaterhaftes Aussehen, ohne Tiefe. „Hommage à ceux qui passent“, eine Hommage an diejenigen, die am anderen Ufer des Nils oder des Styx vorübergehen. Eine kleine Abbildung des Heiligen Bergs hängt wie eine Postkarte über der kleinen Kommode. Die blaue Linie am unteren Rand greift die Vorstellung vom Fluss als Grenze zwischen der Welt der Lebenden, der aufsteigenden Sonne, und der Welt der Toten, der untergehenden Sonne, auf. Die Kommode hat sieben Schubladen (ich mag diese symbolischen Zahlen: 3, 5, 7…). Eine kleine Mumie sieht ihre Seele auf ihren Füßen sitzen, ein Spiegel hängt bereit, uns unseren schlimmsten Feind, nämlich uns selbst, zu zeigen. An den Wänden sind geisterhafte Spuren zu sehen, nur ein wachsames Auge scheint deutlich. Dann der Stuhl aus transparentem Material: Wir haben solche Stühle zuhause; sie haben etwas Organisches, Matrizenhaftes, etwas von einem Uterus, ein wenig wie der Reichsapfel, mit dem wir Christus im Tympanon unserer Kathedralen sehen. Ein Mumienmann mit einer stark phallischen Silhouette sitzt dort und scheint dem vorbeiziehenden Wesen, halb Mensch, halb Monster, zu huldigen.
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Marc Giai-Miniet - L'offrande au bain [diptyque]
Mischtechnik auf Sperrholz – 180 x 244 cm
Das Bad als Teil eines Initiationsrituals findet sich in vielen Kulturen und organischen Mythen der Zivilisation. Ich habe mich oft mit diesem Thema beschäftigt, vielleicht auch, weil Wasser ein Foltermittel ist. Auch Opfergaben sind Teil der Entstehungsgeschichte von Kulturen. Hier bietet ein rätselhaftes Wesen, halb Mensch, halb Fantasietier, dem Novizen, der mit den Füßen in einem Wasserbecken steht, etwas an, das ein Gehirn sein könnte. An der Wand befestigt, beobachten drei Augenkameras die Szene, die wieder einmal einer Theaterbühne ähnelt. Angesichts dieser beobachtenden Augen kann man sich wohl alles vorstellen.
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Martina Lückener - Schattenkrampf – Ostbevern
Kunststoff, Metall, Drahtseil – 230 x 170 x 5 cm
Die Motive zu den Schattenkrämpfen sind im Sommer 2019 bei einem interdisziplinären Workshop im Rahmen des Projektes «Ostbevern bioinspirativ» entstanden. Eine Gruppe BürgerwissenschaftlerInnen stellte das Krankheitsbild Ergtismus nach. Die künstlerische Leitung hatte Matina Lückener, der wissenschaftliche Input zum Thema Mutterkorn erfolgte durch die Wetfälische Wilhelms-Universität Münster.
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Tableaux Cachès - back
Marc Giai-Miniet - Les gardiens des archives
Mischtechnik auf Sperrholz – 183 x 180 cm
Dieses in Acryl auf Sperrholz gemalte Bild erinnert an die Welt der Archive, d. h. an die Welt der kollektiven und individuellen Erinnerungen. Das Gedächtnis ist für mich von wesentlicher Bedeutung und das eigentliche Ziel meiner Arbeit. Ich glaube, es war George Santayana, der sagte: „Diejenigen, die ihre Vergangenheit vergessen, sind dazu verurteilt, sie zu wiederholen“. Ich stelle mir hier ein Archive-Lagerhaus mit geisterhaften Wesen vor, die diese bewachen. Sie haben durch den Kontakt mit all den Geistern, die in diesen Fächern leben, fast jede menschliche Form verloren. Ein Bild – es könnte ein Mondrian sein – hängt am Ende des Flurs. Etwas hier ist Ordnung und Chaos zuzuordnen, nicht als Widerspruch, sondern als etwas, das für den Gang der Welt notwendig ist.
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Marc Giai-Miniet - Equerrage et mesure du coeur
Mischtechnik auf Sperrholz – 220 x 200 cm
Dieses auf zwei Sperrholzplatten gemalte Bild erscheint mir etwas rätselhaft. Ich glaube, was ich sagen wollte, war, dass die Menschen, unabhängig von ihrem Aussehen, ihrer Situation, ihrer Stellung, wissen, wie sie ihre Würde und einen gerechten Sinn für Dinge und Werte bewahren können. Ich habe bestimmte Wertmaßstäbe für mein Leben; ich überwache mich ständig selbst und überprüfe, dass das, was ich tue, andere nicht verletzt oder schädigt. Andersartigkeit und Verantwortlichkeit im Sinne des Philosophen Emmanuel Levinas, der im Antlitz des Anderen ein höheres Leuchten sah, gehören zu einer mich leitenden Denkweise.
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Martina Lückener - Schattenkrampf – Pont-Saint-Esprit
Kunststoff, Metall, Drahtseil – 230 x 170 x 5 cm
Die Motive zu den Schattenkrämpfen sind im Sommer 2019 bei einem interdisziplinären Workshop im Rahmen des Projektes «Ostbevern bioinspirativ» entstanden. Eine Gruppe BürgerwissenschaftlerInnen stellte das Krankheitsbild Ergtismus nach. Die künstlerische Leitung hatte Matina Lückener, der wissenschaftliche Input zum Thema Mutterkorn erfolgte durch die Wetfälische Wilhelms-Universität Münster.
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Tableaux Cachès - annex
Martina Lückener - Schattenkrampf – s'Hertogenbosch
Kunststoff, Metall, Drahtseil – 230 x 170 x 5 cm
Die Motive zu den Schattenkrämpfen sind im Sommer 2019 bei einem interdisziplinären Workshop im Rahmen des Projektes «Ostbevern bioinspirativ» entstanden. Eine Gruppe BürgerwissenschaftlerInnen stellte das Krankheitsbild Ergtismus nach. Die künstlerische Leitung hatte Matina Lückener, der wissenschaftliche Input zum Thema Mutterkorn erfolgte durch die Wetfälische Wilhelms-Universität Münster.
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Martina Lückener - Schattenkrampf – Salem
Kunststoff, Metall, Drahtseil – 230 x 170 x 5 cm
Die Motive zu den Schattenkrämpfen sind im Sommer 2019 bei einem interdisziplinären Workshop im Rahmen des Projektes «Ostbevern bioinspirativ» entstanden. Eine Gruppe BürgerwissenschaftlerInnen stellte das Krankheitsbild Ergtismus nach. Die künstlerische Leitung hatte Matina Lückener, der wissenschaftliche Input zum Thema Mutterkorn erfolgte durch die Wetfälische Wilhelms-Universität Münster.
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Martina Lückener - Schattenkrampf – Sarapul
Kunststoff, Metall, Drahtseil – 230 x 170 x 5 cm
Die Motive zu den Schattenkrämpfen sind im Sommer 2019 bei einem interdisziplinären Workshop im Rahmen des Projektes «Ostbevern bioinspirativ» entstanden. Eine Gruppe BürgerwissenschaftlerInnen stellte das Krankheitsbild Ergtismus nach. Die künstlerische Leitung hatte Matina Lückener, der wissenschaftliche Input zum Thema Mutterkorn erfolgte durch die Wetfälische Wilhelms-Universität Münster.
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Marc Giai-Miniet - Essai pour un Saint-Sébastien [diptyque]
Mischtechnik auf Sperrholz – 220 x 340 cm
Saint Sébastian ist eigentlich nur ein scheinbarer Titel, ein scheinbares Thema, das meinen eigenen Sorgen jedoch recht nahe kommt, da Schmerzen und der leidende Körper Themen meiner Arbeit sind. Dieses große Bild ist eine Mischtechnik auf zwei Holztafeln. Die Oberfläche ist ziemlich rau und körnig. In einem unbestimmten Raum spielen sich mehrere Szenen ab, in denen geisterhafte Wesen auf ungewisse Dinge zu warten scheinen. Der Boden sieht aus wie ein Bühnenboden, vielleicht sind wir in einer Theateraufführung. Wir sind in einer Aufführung, das ist sicher, aber ich kann nicht mehr sagen, was dort vor sich geht.
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Marc Giai-Miniet - Le grand cercle
Mischtechnik auf Sperrholz – 240 x 366 cm
„Le grand cercle“ ist wahrscheinlich das größte Bild, das ich je gemalt habe. Es besteht aus drei Sperrholzplatten und ist mit Acrylfarbe gemalt. Es ist nach „Le baiser de la bête“ entstanden, und auch hier taucht wieder diese schwarze Gestalt auf, die sich in das Bild stürzt, vielleicht um in den Kreis in Form eines großen Rippenschlauches zu gelangen, der wie ein Rüssel in einer Art Kopf endet. Er erinnert ein bisschen an den Ouroboros, die Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt. Eine rätselhafte verdrehteGestalt stürzt sich, wirft sich ins Innere, als ob sie um jeden Preis dabei sein und zu der rosafarbenen Figur mit Gasmaske (ein wiederkehrendes Bild in meiner Arbeit) gelangen müsste. Diese Maske verlängert sich und wird zu einem Rüssel. Ich wollte ein dynamisches, unruhiges Bild malen, ohne einen konkreten Raum. Es bleibt geheimnisvoll und bietet dem Betrachter keinen wirklichen Zugang.
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Marc Giai-Miniet - L'invention des yeux
Mischtechnik auf Sperrholz – 230 x 300 cm
Das Bild ist auf zwei Platten gemalt, und zwar in einer Farbgebung, die ich ziemlich selten verwende. Ich greife hier wieder diese phallischen Silhouetten auf – mit großen Micky Maus-Ohren. Die fraglichen Augen sind eher sehr glänzende Objektivlinsen und bilden einen starken Kontrast zu der allgemeinen Achtlosigkeit in der Szenerie, einer Mischung aus Zeichnungen, Flecken, Tröpfchen mit Schablonenabdrücken von Zahlen und Buchstaben. Es zeigt sich hier eine Art Verfall – bis auf diese dunklen Blicke, die uns zu überwachen scheinen.
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