Wir warten auf Veränderungen. Wir hoffen, dass der Regen den Schmutz von unseren Seelen waschen wird. Wir hoffen, dass der Sturm die Dämonen vertreibt, die uns quälen. Wir hoffen, dass ein Gewitter unsere Gedanken reinigen, uns von bedrückenden Sorgen und unnötigen Selbstvorwürfen befreien wird. Wir warten auf ein Gewitter, wir rufen es, wir hoffen. Aber wir haben auch Angst davor. Was bleibt von uns – nach dem Gewitter? Wir brechen alle Verbindungen mit dieser eitlen Welt. Wir verwerfen alles Geliebte und jeden, der uns liebt. Wir geben alles auf, was uns auf der Erde hält. Und jetzt sind wir frei. Wir steigen zum Himmel auf wie Vögel. Nichts beunruhigt uns… Und wenn wir uns umdrehen, bemerken wir, dass alles, was wir zurückgelassen haben, noch immer bei uns ist. Es wird uns niemals loslassen. Und alles, was wir erreichen können, ist die Illusion von Freiheit. In der römischen Mythologie galt Vulcanus als römischer Gott des Feuers und der Schmiede. Diese männliche Bronze-Figur zitiert Vucanus stehend mit Helm und Schutzbrille und in dunkelbraun bis rostroter Patinierung. Am Fuße seines Körpers befinden sich Werkzeuge und weitere Attribute. Hermes ist in der griechischen Mythologie ein Schutzgott. Die männliche Darstellung zitiert die Schutzeigenschaften des Hermes mit verschiedenen Attributen. So kann die Geste für die Rede- und Handelskunst stehen, sowie die Buchstaben, die am Körper kleben.
Als Kinder nehmen wir uns vom Leben, was wir wollen, wir fragen nicht um Erlaubnis. Wir unterwerfen andere und übernehmen gleichzeitig keine Verantwortung. Wir geben nichts zurück, wir nehmen nur. Alle Lebewesen auf der Erde und im Meer können uns Nahrung sein. Egal, was morgen passiert. Heute wollen wir köstliche Meeresfrüchte. Priester und Opfergaben. Die, die spenden, und die, für die die Opfergaben bestimmt sind. Jeder ist in dieses Durcheinander verstrickt. Wir opfern uns für andere, und andere opfern sich für uns. Wir opfern Freiheit für Liebe, Spaß für Frieden, Leben für Ewigkeit. Wir opfern unsere Körper und unsere Seelen. Wir verzehren die Opfergaben und spüren kleine Parasiten, die uns stets begleiten. Ist vielleicht Aufopferung die Grundlage allen Seins? Oder ist dies einfach nur ein riesiger Irrglaube, der uns daran hindert zu leben? Die Statue zeigt das biblische Thema Adam und Eva. Eine handpatinierte Bronze, die der Künstler Jesús Curiá in eigener Gusswerkstatt selbst hergestellt hat.
Rücken an Rücken umschlingen sich die Figurinen Adam und Eva mit den Händen, daneben prangen drei original große Äpfeln. Der Baum der Erkenntnis ist hier nur angedeutet durch eine Ast ähnliche Verlängerung des Stahlrohrsockels. Eine Computermaus am Duschschlauch umschlängelt und verführt die beiden fussseitig.
Nautilus steht für Seefahrer oder U-Boot. Die Bronze-Skulptur Nautilus II ist beides. Im Handstand präsentiert sich die hybride Figur mit menschlichem Oberkörper und technischem Unterkörper. Wir brechen alle Verbindungen mit dieser eitlen Welt. Wir verwerfen alles Geliebte und jeden, der uns liebt. Wir geben alles auf, was uns auf der Erde hält. Und jetzt sind wir frei. Wir steigen zum Himmel auf wie Vögel. Nichts beunruhigt uns… Und wenn wir uns umdrehen, bemerken wir, dass alles, was wir zurückgelassen haben, noch immer bei uns ist. Es wird uns niemals loslassen. Und alles, was wir erreichen können, ist die Illusion von Freiheit. Der betrunkene Torwächter hat alle Schlüssel zum Paradies verloren. Rostig und nutzlos liegen sie im schmutzigen Schnee. Wer hat diesen Diener vor das Tor gestellt und ihn längst vergessen? Das Tor ist seit langem verrostet. Niemand erinnert sich, was sich dahinter befindet, denn es wurde schon so lange nicht mehr geöffnet. Der Engel bläst in eine Trompete. Wozu? Wir alle sind dazu verdammt, im Kreislauf der Reinkarnation auf dieser Seite des Tores zu bleiben. Alice im Wunderland ist der Titel des phantastischen Kinderbuchs aus dem Jahre 1865 und wurde seit 1903 zahlreich verfilmt bis es seinen Höhepunkt 2010 bei dem Filmregisseur Tim Burton fand. Die Titelheldin Alice folgt einem Kaninchen in eine andere Welt, die voller Absurditäten und Paradoxa scheint. Der verrückte Hutmacher lädt sie zu einer Teeparty ein, die Grinsekatze deutet ihr den Weg an, der Herzkönig und die Herzkönigin debattieren unterschiedliche Todesurteile. Kurzum: Alice ist mitten in einer Welt in der alles möglich scheint und der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind.
Das Kinderbuch „Alice im Wunderland“ (ursprünglich: Alices Abenteuer im Wunderland) wird dem Genre der Nonsensliteratur zugeschrieben, dass sich der regelrechten Sinnesverweigerung verschrieben hat. Eigene Gesetze, die teilweise einem Nicht-Sinn folgen, dominieren und ermöglichen eine ganz eigene Wirklichkeit. Künstler_innen sind dieser Sinnesverweigerung bereits während des Dadaismus gefolgt. Man denke hierbei an das lautmalerische Gedicht Hugo Balls oder der des Züricher Dadaisten Hans Arp.
Die fiktive Welt, in Alice im Wunderland, begeistert mit ihrer ganz eigenen Logik Kinder gleichermaßen wie Erwachsene und prägte das Theater, die Musik, die Literatur und den Film. In der darstellenden Kunst war es Sigmar Polke der 1971 ein Bild mit dem Titel Alice im Wunderland zeigte. Eine Originalillustration wird anhand einer Mischtechnik auf Dekostoff verarbeitet. Die Hamburger Kunsthalle zeigte von Juni bis September 2012 die Ausstellung Alice im Wunderland der Kunst. Schwerpunkt dieser Ausstellung wurde dem Surrealismus gewidmet, der eigentlichen Frage nach Visionen, Innen versus Außen, Träume und utopische Wirklichkeiten.
Sonja Tines nutzt die Abenteuer der jungen Alice, um den Betrachtern das Träumen und Versinken in scheinbar irrationale Welten zu ermöglichen. Ein korallenartiges Menschengebilde bahnt sich seinen Weg aus dem Bild heraus. Ein Embryo schwebt in seiner Blase lose am linken Bildrand, unter ihm ein unbekleidetes Menschenpaar. Das Paar wird durch eine Kameralinse fokussiert und das Recording-Zeichen deutet auf eine Live-Aufnahme hin. Hybride bestehend aus Mensch und Chamäleon brechen aus dem Riff heraus. Die Münder sind weit aufgerissen und animalische Zungen greifen in die Leere. Was hat es mit dem Revolver auf sich? Welche Funktion soll ihm zukommen? Sonja Tines zeigt eine stolze und anmutige Dame, die von Selbstbewusstsein nur so strotz. Der Kopf neigt sich nach hinten und sie verfällt in Gelächter. Der Revolver wird scheinbar zufällig berührt und durch den Zeigegestus verstärkt. Welcher Zeitpunkt wird präsentiert? Vor oder nach Benutzung der Waffe? Oder soll diese Waffen überhaupt einen Nutzen erhalten? Der Raum suggeriert wohl eher eine trügerische Idylle. Auf dem Tisch steht eine Vase in welcher sich frische Blumen befinden und wenn man der Vanitas-Symbolik folgt, ein aufblühendes Leben verdeutlichen. Sind wir hier Zeugen des Lebens?
Pavel Guliaev
Thunderstorm
Oil on canvas – 120 x 100 cm – 2018
Pavel Guliaev
Illusion of freedom
Oil on canvas – 100 x 100 cm – 2018
Andrea Kraft
Closed
Zellukat, Acryl – 30 x 20 x 18 cm – 2018Andrea Kraft
Family II
Bronze patiniert, Plexiglas, Acrylplatte – 31 x 32 x 20 cmPavel Guliaev
Temptation
Öl auf Leinwand – 100 x 120 cm – 2018Pavel Guliaev
Compassion
Öl auf Leinwand – 100 x 100 cm – 2013Andrea Kraft
Flugkörper II
Zellukat, Stahl, Acryl – 34 x 12 x 12 cm – 2018Jesús Curiá
Vulcano
Bronze – 76 x 36 x 22 cm – 2018
Jesús Curiá
Hermes
Bronze – 75 x 31 x 32 cm – 2018
Pavel Guliaev
Seafood
Oil on canvas – 120 x 100 cm – 2018
Pavel Guliaev
Oblation
Oil on canvas – 200 x 165 cm – 2016
Pavel Guliaev
Connoisseur of beauty
Öl auf Leinwand – 100 x 120 cm – 2018Pavel Guliaev
Seeker
Öl auf Leinwand – 100 x 120 cm – 2018Jesús Curiá
Adan y Eva
Bronze, Eisen – 67 x 24 x 22 cm – 2015
Jesús Curiá
Medusa II
Bronze, Eisen – 12 x 40 x 22 cmJesús Curiá
Nautilus II
Bronze, Eisen, handpatiniert – 100 x 40 x 20 cm – 2016
Pavel Guliaev
Illusion of freedom
Oil on canvas – 100 x 100 cm – 2018
Andrea Kraft
Family II
Bronze patiniert, Plexiglas, Acrylplatte – 31 x 32 x 20 cmAndrea Kraft
Closed
Zellukat, Acryl – 30 x 20 x 18 cm – 2018Pavel Guliaev
Temptation
Öl auf Leinwand – 100 x 120 cm – 2018Pavel Guliaev
The drunken butler
Oil on canvas – 200 x 150 cm – 2016
Sonja Tines
Alice
Öl auf Leinwand – 120 x 80 cm – 2016Sonja Tines
Similar differences and different similarities
Öl auf Leinwand – 120 x 80 cm – 2017Sonja Tines
Alice and Alice
Öl auf Leinwand – 100 x 120 cm – 2017Sonja Tines
I and me and the teddy
Öl auf Leinwand – 120 x 100 cm – 2017Sonja Tines
Die Tendenzen der Dinge zu geschehen
Öl auf Leinwand – 120 x 80 cm – 2015Sonja Tines
Army of me
Öl auf Leinwand – 100 x 140 cm – 2016Sonja Tines
Alice
Öl auf Leinwand – 120 x 80 cm – 2016Sonja Tines
„Die Dinge sind nicht so wie sie scheinen“
Sonja Tines
Similar differences and different similarities
Öl auf Leinwand – 120 x 80 cm – 2017Sonja Tines
Wanted
Öl auf Leinwand – 120 x 80 cm – 2015Sonja Tines
Die Tendenzen der Dinge zu geschehen
Öl auf Leinwand – 120 x 80 cm – 2015Sonja Tines
I and me and the teddy
Öl auf Leinwand – 120 x 100 cm – 2017Sonja Tines
The time is now II
Öl auf Leinwand – 180 x 90 cm – 2018Sonja Tines
Redline 9
Öl auf Leinwand – 80 x 170 cm – 2018Sonja Tines
I like it
Öl auf Leinwand – 160 x 240 cm, Diptychon – ???
Sonja Tines
One of the opportunities
Öl auf Leinwand – 90 x 140 cm – 2011Sonja Tines
Still Life
Öl auf Leinwand – 120 x 80 cm – 2016
Sonja Tines
The time is now
Öl auf Leinwand – 120 x 160 cm – 2018